Wassermelone
Um 21:45 Uhr türkischer Zeit ist Anpfiff. Das Champions-League-Finale zwischen Juventus Turin und dem FC Barcelona beginnt in einer Stunde. Markus, Ole und ich laufen durch das verregnete Artvin, um vorher noch etwas zu essen. Doch in dem kleinen Ort haben die meisten Läden schon zu oder sind sehr teuer. Also suchen wir weiter und finden über einem bereits geschlossenen Einkaufszentrum ein offenes Kebab-Restaurant. Es ist leer. „Yemek var mi?“, fragen wir. „Var“, sagt der Kellner, der wohl auch der Besitzer ist. Wir setzen uns. Noch 30 Minuten bis zum Anpfiff. Wir bestellen Dana Kebab. Wo gucken wir eigentlich gleich Fußball? Da finden wir schon was, beruhigen wir uns gegenseitig. Schließlich will ja eh jeder das Spiel gucken. Das Essen kommt, wir beeilen uns etwas. Noch 15 Minuten bis zum Anpfiff. Wir möchten zahlen, stehen unhöflicherweise sogar schon auf. Der freundliche Besitzer kommt, bittet uns jedoch, wieder Platz zu nehmen. Machen wir. Noch zehn Minuten bis zum Anpfiff. Da bringt seine Frau einen großen Teller mit Wassermelone zu unserem Tisch. Ein Geschenk von ihm, sagt der Kellner. Will er denn gar nicht selber das Spiel sehen? Wir bedanken uns herzlich, unterhalten uns kurz mit ihm über unsere Tour und essen den leckeren Nachtisch. Fast vergessen wir die Zeit. Fast. Noch eine Minute bis zum Anpfiff. Wir verabschieden uns, suchen eine Bar und sitzen dann mit drei Türken bei Bier und Raki vor dem Fernseher.
- 16. Juli 2015
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