Shaky
Da Programme wie Spotify oder YouTube nicht genutzt werden können, tauschen viele Kubaner per USB-Sticks die Musik aus, die den Weg ins Land geschafft hat. Die Vielfalt an ausländischen Popsongs ist auf Kuba deshalb gering – und in jedem taxi colectivo laufen dieselben zwanzig Reggaeton-Songs in Dauerschleife. Nach zwei längeren Taxifahrten haben Pipo und ich einen Ohrwurm von einem Song, dessen Text fast ausschließlich „Shaky, Shaky, Shaky, Shaky“ lautet. Wir müssen den Song also jetzt unbedingt auftreiben. In einer kleinen Pizzeria in Santa Clara arbeiten zwei Jungs in unserem Alter. „Do you know a song called Shaky, Shaky, Shaky?“, frage ich sie. „Yeees, shaky, shaky, shaky, shaky, shaky, shaky“, singt einer der beiden, „Daddy Yankee! I can send you!“ Wie soll er mir das denn jetzt schicken? Wir haben doch beide kein Internet? „How?“, frage ich. – „Bluetooth, bro“, meint er und verbindet unsere Handys.
- 18. Mai 2017
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