wood ’n’ stones

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Unterwegs am Bosporus Geschichten aus Istanbul

Hardrock

Wir, sechs Kerle, gehen zum Basketballspiel von Fenerbahce Istanbul gegen Emporio Armani Milano auf der asiatischen Seite. Danach fahren wir ins Zentrum von Kadiköy, um noch ein Bier zu trinken. Erst geht noch alles problemlos. Im „Karga“, das an das „Drei Besen“ von Harry Potter erinnert, sitzen wir entspannt in der Runde und warten auf die beiden Weasley-Brüder. In meinem Reiseführer steht, dass das „Arkaoda“ daneben auch besonders sein soll. Nächstes Ziel ist also die Nachbarbar. Vielleicht liegt es an unserer geballten Maskulinität. Vielleicht aber auch daran, dass ich mit meinem blauen Mammut-Skianorak voranschreite, weil meine andere Jacke gerissen ist. Zumindest schütteln die beiden Türsteher mit dem Kopf, als sie uns erblicken: „Too late.“ Es ist gerade erst halb eins. Ich versuche noch zu diskutieren, aber dieses Mal liegt es wohl nicht nur an der Sprachbarriere, dass wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Ist ja nicht so, dass wir hier auf eine Bar angewiesen wären, denken wir, und steuern direkt gegenüber aufs „Dunia“ zu. Vielleicht hätte ich mich dieses Mal mit der Touristen-Signaljacke nach hinten stellen sollen. Auch hier haben wir keinen Erfolg. Ich erinnere mich, von einer Hardrock-Bar in derselben Straße gelesen zu haben. Wir laufen also zum „Cingir“. Sofort werden wir herzlich hereingebeten. Gibt uns aber nicht zu denken. Wir sitzen im Untergeschoss am letzten freien Tisch, hören ACDC und trinken Bier. Warum eine Stunde später ein fast unberührter Schokoladenkuchen mit Kerzen auf dem Tisch steht, ist eine längere Geschichte. Nur so viel: Es gibt eine Gabel für den ganzen Laden. Das ist uns aber egal.