wood ’n’ stones

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Unterwegs am Bosporus Geschichten aus Istanbul

Friseur

Nach sechs Wochen in der Türkei ist es an der Zeit. Die Frisur muss wieder in Form gebracht werden – also brauche ich einen Ersatz für Jovan vom Goethekreisel. Es passt sich gut, dass Martin und Philipp gerade da sind und auch türkische Friseurerfahrung sammeln wollen. Oder besser von mir überredet wurden, dass sie es wollen. Also stolpern wir drei zum ersten Kuaför, den wir in Galata finden. Der Türke kann zwar nur begrenzt Englisch, aber er nickt, als ich „not too short“ sage. Während ich auf dem schwarzen Ledersessel sitze und im Spiegel aufmerksam jeden Schnitt verfolge, sitzen Philipp und Martin hinter mir auf dem Sofa, trinken Tee und machen Witze über mögliche neue Frisuren. Aber der Kuaför versteht sein Handwerk. Ich habe noch nie jemanden so schnell die Schere nutzen sehen. Dann lehne ich meinen Kopf zurück und er rasiert mit scharfer Klinge den Bart. Als Höhepunkt der Prozedur brennt der Kuaför meine Ohrenhaare weg, von denen ich noch nicht mal wusste, dass die existieren. Martin und Philipp sind danach dran. Philipps Haare sind nun glatt und er ist der einzige, der den Friseurbesuch am liebsten wieder rückgängig machen würde. Locken mochte der Kuaför wohl nicht allzu gerne.